Mit etwas Verspätung begann der Vortrag von Dr. Michael Negele aus technischen Problemen, die dank Klaus Wiemann schnell behoben werden konnten. Das Hauptaugenmerk lag auf dem privaten Leben und Emanuel Lasker, das laut Dr.Negele beinah interessanter sei als sein Schachleben. Anschließend wurde die Vortragssprache von Englisch auf Deutsch gewechselt, da der Raum sich mit deutschsprachigen Zuhörern füllte. Man könne gar nicht genug über Herrn Lasker sprechen, da das Leben eng mit der derzeitigen politischen Situation verknüpft ist. Man sollte Lasker nicht nur aus schachlicher Sicht durchleuchten, so Dr.Negele. Lasker stammt aus einer jüdischen Familie und hat im damals frühen Alter von 11Jahren, heute ist das bereits recht spät, mit dem Spiel begonnen, das ihn so lange den Lebensunterhalt sicherte. Zwischenzeitlich eröffnete er eine Spielschule, auch für Skat, Bridge, das Lasker-Spiel und andere Spielarten. Das leuchtete noch allem ein. Doch als es um seine Siege und Verluste ging, gerade gegen Carl Schleicher, entbrannte eine Diskussion. „Warum wurde das letzte Spiel von Schlechter verloren?“, war die Frage, die im Raum stand. Bernd Vökler dachte mal gelesen zu haben, dass sich Herr Schlechter nicht, als wahrer Weltmeister fühlte, wenn er nur einen Punkt Vorsprung hätte, was ihn dazu verleitet unbedingt die letzte Partie gewinnen zu wollen. Peter Grabs erhob Einspruch, es gäbe einen Vertrag in dem Schlechter 2 Punkte Vorsprung haben muss, um Weltmeister zu werden zu können. Der Beauftragte für Schachgeschichte und Schachkultur des DSB musste zugeben, dass der Sachverhalt nicht geklärt ist. Es wird vermutet, dass wenn es weniger als 2 Punkte Vorsprung gäbe, Schlechter zwar neuer Weltmeister wäre, sich jedoch sofort einem Revanchekampf mit Lasker hätte stellen müssen.
Doch der Umstand ist schließlich ungeklärt. Weiter ging es mit den Aufs und Abs der Karriere vom Weltmeister der 27 Jahre nicht von seinem Tron gestoßen werden konnte. Am Ende gab es noch eine Schnellraterunde über das Leben des 2. Weltmeisters. Jeder der eine richtige Antwort wusste, gewann ein „KARL Das Kultur und Schachmagazin“. Besonders freute sich darüber der kleine Peter Grabs. Anschließend war der kurzweilige Vortrag schon zu Ende. Viel Wissenswertes wurde über den einzigen deutschen Weltmeister von Dr. Negele vorgetragen. Vielen Dank an Dr. Negele, dass er uns die Freude gemacht hat nach Bad Blankenburg zu kommen. Heute dürfen wir uns dann auf einen Vortrag über das Training mit Klassikern mit Andreas Jagodzinsky freuen. |