Interview mit Roven Vogel

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Frage: Roven, zunächst eine Frage aus persönlichem Interesse, sowohl mein Schüler Dmitrij Kollars, als auch ich (Jonathan Carlstedt) haben einen katastrophalen Score gegen dich. Was ist die richtige Strategie um dich zu schlagenlachend ?

Antwort: Das musst du wohl die Leute fragen, die dieses Kunststück schon vollbracht haben.

Frage: Aber glücklicherweise zählen nicht nur Dmitrij und ich zu deinen guten Kunden, sonst wärest du 2015 nicht Jugend-Weltmeister in Griechenland geworden. Damals auch aufgrund der Unterstützung deines Sekundanten Philipp Humburg. Wie wichtig ist eine vertraute Person bei einem so wichtigen Turnier?

Antwort: Meiner Ansicht nach kann sich die Anwesenheit einer vertrauten Person während eines Turnieres sehr positiv auf das Resultat auswirken. Während Schachturnieren ist es manchmal nicht leicht, aber notwendig, nicht nur an Schach zu denken. Im besten Fall sorgt diese Person genau dafür.

Frage: Du machst gerade dein Abitur, da wir von einem erfolgreichen Abschluss ausgehen...wie soll es danach weitergehen? Erst mal Schach oder direkt eine akademische Laufbahn?

Antwort: Die Idee eines Schachjahres gefällt mir sehr gut, weshalb ich dies in Erwägung ziehe. Anschließend an diese Zeit werde ich dann studieren.

Frage: Dein Landesverband Sachsen ist vorbildlich im Bereich der Nachwuchsförderung, was ich gerade bei einem Lehrgang in Plauen direkt miterleben durfte. Was für einen Stellenwert hat für dich eine solche strukturierte Förderung?

Antwort: Ich bin unheimlich stolz und glücklich Teil dieser Förderung zu sein/gewesen zu sein. Schon seit meinem 9. Lebensjahr darf ich mehrmals im Jahr an jenen hervorragend organisierten, leistungssportorientierten Lehrgängen des Jugendschachverbandes Sachsen teilnehmen.
Weiterhin gefällt mir sehr, dass die Verantwortlichen nicht nur darauf achten, uns möglichst gut schachlich auszubilden, sondern auch eine harmonische Gemeinschaft aus uns Kaderspielern zu formen. Genau dieses freundschaftliche Verhältnis zwischen Kaderspielern, aber auch Trainern, hat maßgeblich zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen. Ich verbinde mit der Förderung durch den Jugendschachbund Sachsen viele schöne Erlebnisse und Momente.


Frage: Als einer der stärksten Deutschen Jugendlichen in der U-18 bist du natürlich bei der EYTCC dabei. Auf internationalem Parkett bist du einer der Erfahrenen, was kannst du den Jüngeren mit auf den Weg geben? Worauf müssen sie sich einstellen, was sie von einer Deutschen Meisterschaft noch nicht gewöhnt sind?

Antwort: Die Intensität und der Druck während einer Partie auf internationalem Niveau ist immens. Des Weiteren muss man sich auf eine Menge Kampfgeist und Widerstand des Gegners einstellen. Die Erfahrung eine gute Stellung noch versaut zu haben, habe ich bei internationalen Jugendmeisterschaften überdurchschnittlich häufig gemacht. Deswegen gilt gerade bei diesen Turnieren: Die Partie ist erst mit der Aufgabe des Gegners gewonnen.

Frage: Da du jemand bist, der immer auf Gewinn spielt, erübrigt sich die Frage nach deinen Zielen für die EYTCC. Deshalb die Frage, was ist für dich der Unterschied zwischen einem internationalen Turnier in der Heimat und in der Ferne?

Antwort:
Auch wenn im Schach häufig von einem Heimnachteil gesprochen wird, hoffe ich dennoch, dass die gewohnte Umgebung uns deutschen Spielern einen kleinen Vorteil verschafft.

Roven, danke für das Interview!

Jonathan Carlstedt



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